Hilfe! Sensorenchaos! (Lambda/NB)

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id073897
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Hilfe! Sensorenchaos! (Lambda/NB)

Beitrag von id073897 »

Hallo,

ich habe heute mal das MS parallel zu dem originalen ECM geschaltet, aber noch ohne Mopped, nur mit dem Buell-Stim, den mir gebastelt habe (und der jetzt einen 30 Tage Burn-In erfolgreich überstanden hat :-)).

Dass so ziemlich alle Sensoren was anderes zeigen als erwartet, hat mich bei TPS, MAT, CLT nicht gewundert, weil nicht kalibriert.

Wohl aber wundert es mich bei O2.

Das ist ganz kraus: das ist im Original eine Eindraht-Lambda-Sonde, die ich durch einen Poti als Spannungsteiler simuliert habe.

Wenn ich die Zuleitung abziehe, dann liegen an der Zuleitung 0,49 Volt an (in Anbetracht meines Messequipments: wahrscheinlich 0,5 Volt).

Die Auslese-Software für die Originaleinspritzung zeigt dann aber 2 Volt Lambdasonden-Spannung an.

Lege ich die Zuleitung auf Masse, dann zeigt die Software 0V an, lege ich sie an 5V (Vref des Originals), dann zeigt sie 5 Volt an.

Klemme ich die Zuleitung an die (simulierte) Sonde an, dann liegt dort eine Spannung von 0,12 Volt an, die Software für das Original zeigt mir aber 0,48 Volt an! (Das ist auch die Sprungspannung laut Werktstatthandbuch.)

Mei Nerwwe! Isch dreh hier bald am Rad! :evil:

Kann das sein, dass die Amis dort eine Widerstandsprungsonde verbaut haben? (Ich kommme leider nicht dran, um sie rauszuschrauben. Buell, eben)

Hat irgendwer eine Idee, wie man das hingebogen bekommt? Ich habe zu der Sonde natürlich null Info, ausser, dass die Sprungspannung 0,48 Volt sein soll. Wie in aller Welt mache ich aus 0,12 Volt die gesuchten 0,48?

Hilfe!

Gruss,
Gunter
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tadek
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Beitrag von tadek »

Eine Widerstandsprungsonde? Sowas gibt's? :?

Hast Du mal im BORG Forum gefragt? Haben die Rohrrahmen-Modelle die gleichen Sonden?

Gruß,

Tadek
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ami8break
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Hilfe! Sensorenchaos! (Lambda/NB)

Beitrag von ami8break »

id073897 schrieb:

> Dass so ziemlich alle Sensoren was anderes zeigen als erwartet, hat
> mich bei TPS, MAT, CLT nicht gewundert, weil nicht kalibriert.

Hallo Gunter,
kennst du diese Seite?
http://www.megasquirt.info/v22manual/sharesen.htm
Irgendwo hab ich noch ein uraltes Mail zu dem Thema mit 2 stufigem
Biasressitor und wie man das rausfindet.

> Wohl aber wundert es mich bei O2.

Ich bin ja ein Elektronikschwächling 1. Klasse und gerade dabei Leute zu
belästigen wie das mit den AD-Eingängen des MS-Chips ist.
Dass das bei der Lambdasonde nicht funktioniert 'wundert' mich nicht -
auch wenn das überhaupt keine Hilfe für dich ist.

Kann dir nicht folgen, wie reagiert die Auslesesoftware wenn du nur das
Poti und ein DMM dranhängst? Beide Anzeigen gleich?
Spinnt die Anzeige erst wenn du auch MS dranhängst?
Gibt es Unterschiede zw MS alleine am Poti und MS+BuellECU bei MT, bzw
am DMM?


> Kann das sein, dass die Amis dort eine Widerstandsprungsonde verbaut
> haben? (Ich kommme leider nicht dran, um sie rauszuschrauben. Buell,
> eben)

Meinst du dass der Biasresistor abhängig von der Sondenspannung ist, so
wie ich das ganz oben angerissen habe?


> Ich habe zu der Sonde natürlich null Info, ausser, dass die
> Sprungspannung 0,48 Volt sein soll.

Gibt's denn keine niveauvolle Buell-Foren?

lg
»Horst

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id073897
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Beitrag von id073897 »

@tadek:

keine technische Referenz, aber ein erster Hinweis:

http://de.wikipedia.org/wiki/Lambdasonde

Ich wusste um die Existenz, deshalb habe ich nicht weiter gegoogelt.

@horst:

alle analogen Sensoren ausser O2 sind kein Problem. Die Kennlinien im MS sind so abgestimmt, dass ich mit dem MS-Stim die Temperaturbereiche von Anschlag zu Anschlag durchkurbeln konnte, die für mich interessant sind. Es ist noch nicht auf das Original abgeglichen, insofern hätte ich kein anderes Ergebnis erwartet.

Beim O2 ist es schwieriger. Das MS möchte eine Spannung messen, die von der Lambdasonde erzeugt wird. Ist es eine Widerstandssonde, dann gibt es diese Spannung nicht, sondern ich muss mir eine Ersatzschaltung einfallen lassen, in der die Sonde der veränderliche Teil ist, und die einen hinreichend ähnlichen Spannungsverlauf bietet, wie das Original. (Alternative wäre die Verwendung einer zweiten Sonde. Der Krümmer ist zwar schon dafür vorbereitet, aber a) noch nicht fertig b) dauert der Einbau mehrere Stunden, weil der Motor abgesenkt werden muss. Das möchte ich eigentlich vermeiden, weil ich es selbst nicht tun kann und es mir in der Werkstatt zu teuer ist. Vom Preis einer zweiten Sonde mal abgesehen.)

Das mit dem "niveauvollen Forum" werde ich natürlich an gegebener Stelle zitieren. :-) Von einem Deutschlandaufenthalt würde ich dann in diesem Jahr abraten :twisted: So weit reicht das Niveau nun doch nicht. :mrgreen:

Zu allem Überfluss ist das einzige freigelegte Exemplar einer ECM bei mir so vermackelt, dass genau dieser Teil dort nicht mehr zu erkennen ist. Shit happens :-(

Danke erst einmal für die Links, ich werde mal schauen, wie ich sie umsetzen kann. Manchmal reicht ja schon ein richtiger Fingerzeig, um zur Lösung zu führen.

Gruss,
Gunter
id073897
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Beitrag von id073897 »

Eigenkommentar: Es kann keine Widerstandssprungsonde sein. Das geht m. E. klar aus der Arbeitsanweisung im Service Manual hervor:

a) Klemmen Sie die Sonde ab. Beträgt die Spannung an dem Anschlusskabel ca. 0.5 V?
b) wenn ja: Klemmen Sie das Kabel wieder an und lassen Sie den Motor auf Betriebstemperatur kommen. Schwankt die Spannung am Anschlusskabel zwischen 0,4 und 0,8 V?
c) wenn ja: Freuen :-) Alles okay!

Bedingung b könnte bei einer Widerstandssonde nie erfüllt werden.
Ergo: es kann keine sein.

Jetzt bleiben nur noch zwei Punkte offen:

- rechnet die Software diese "falschen" Werte aus?
- oder liefert die Original-EFI die "falschen" Werte?

Letzlich ist es egal.

Ich vermute inzwischen etwas anderes: entweder der EFI-Kern oder die Software wurde in Wirklichkeit für eine WB-Sonde geschrieben (Spannungsbereich von 0 bis 5 Volt). Im Nachhinein kam die dann doch nicht zum Einsatz und dann wurde alles husch-husch auf NB umgestrickt.

Sprich: ich ignoriere die Anzeige der Software und verlasse mich auf das gute alte Voltmeter. Wenn der Hersteller sagt, ich erreiche lambda=1 bei 0,48 Volt, dann lasse ich es erst einmal so. Wie auch immer diese Spannung entsteht, und woher auch immer sie kommen mag.

Es ist hochgradig ärgerlich, wenn man auf fremde Software angewiesen ist, um mit Hardware zu kommunizieren, erst recht, wenn dann so ein Geheimhaltungs-Blabla betrieben wird wie bei Harley-Davidson/Buell. Das allein wäre schon Grund genug, das Protokoll zu re-engineeren, nur um ihnen an's Bein zu pinkeln.

Ein Grund mehr für MS und Open Source!

Gruss,
Gunter
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