Klopfsensor

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franksidebike
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Beitrag von franksidebike »

Marius hat geschrieben:Hallo zusammen!

Da ich neu hier bin, stelle ich mich vielleicht mal kurz vor. Ich bin Marius,
Wilkommen Marius
Um aber mal zum Punkt zu kommen: wir haben uns einfach ein mechanisches Stethoskop gebaut. Ein Adapter wurde gedreht, der in eine freie Gewindebohrung des Blocks nahe der Brennräume geschraubt wird. Man könnte auch einfach eine Schraube umarbeiten. In den Kopf des Adapters wurde längs ein kleines Loch gebohrt, in den ein 2-3mm starker Draht mit einer seitlichen Madenschraube fixiert werden kann. Dieser Draht führt mit einem einfachen Gummischlauch umhüllt ins Fahrzeuginnere. Am Ende noch ein Blech von ca. 5x10cm als Membran und evtl. ein Plastiktrichter (Yoghurtbecher...) als Verstärker drumherum, fertig.
finde ich gut
Damit ist wirklich jedes Klopfen deutlich zu hören.
Aber zum Mappen des Steuergerätes absolut genial. Oldschool eben.
Um wie viel Grad nimmst du den ZZP zurück wenn du den Bereich gefunden hast wo das Klingeln beginnt?
Gruß Frank
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ami8break
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Klopfsensor

Beitrag von ami8break »

Marius schrieb:

> Adaption von piggy-back-Steuergeräten

Willkommen Marius,
was heisst/bedeutet 'piggy-back'?
Ich habe im Enflischen immer wieder ein Wort so ähnlich wie 'pig tail'
gelesen, klingt verwandt.

> Dieser hat eigentlich das Klopfen sehr gut ausgewertet und den
> entsprechenden Korrekturwert des ZZP im zehntelbereich angezeigt.

Wie erstellt/verbessert ihr ein Zündkennfeld? Ok dass die Klopfgrenze
eine Grenze ist ist klar, aber nach welchen Kriterien erstellt ihr den
Rest den Kennfelds, insbesonders Teillast? Prüfstand, Popometer...?

> ein mechanisches Stethoskop gebaut.

Danke für Bekanntgabe dieser Lösung, Oldschool = Coolschool. :)
Ist Klopfen bei euch reproduzierbar --> Motor betriebswarm, bei der x
rpm und y kPa MAP beginnt es bei z ° (+/-1°) zu klopfen odwer hängt das
von anderen Faktorenm ab wie Luftfeuchtigkeit, CLT, Lufdtdruck der Luft,
Ergebnis der japanischen Fußballnationalmannschaft... ? Wie ist der
EInfluss der Oktanzahl? Ich habe dazumal eine Faustformel gelesen,
leider vergessen.

lg
»Horstl

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Marius
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Beitrag von Marius »

Ich würde sagen, die Frage von Frank kann man so pauschal nicht beantworten. Das hängt von der Klopfneigung ab, davon wie gut ich das Leistungsziel erreicht habe, ob es ein Sauger oder ein aufgeladener Motor ist etc.
In der Regel haben die Großserienhersteller eine Reserve von mind. 4° KWW, meist sind es jedoch eher 6-8°. Als Minimum bei einem Motor ohne Klopfregelung würde ich ca. 2-3° ansehen. Mit Regelung ruhig etwas enger, wenn es denn sein muss. Nur muss man bedenken, dass eine Regelung nur dann regeln kann, wenn es was zu regeln gibt. Sprich, es muss immer erst leichtes Klopfen auftreten, bevor das Steuergerät Zündung rausnehmen und/oder das Gemisch anfetten kann.

Piggy-back (es gibt wohl verschiedene Schreibweisen) bedeutet Huckepack. Ich kann z.B. bei einer Turbonachrüstung von der vielleicht 50-100 Autos geplant sind weder ein Stand-alone Gerät verbauen, da ich da im Hinblick auf Abgas, Euro-OBD, etc. zumindest mit einem üblichen Aftermarket-Produkt Probleme bekomme. Ein Umprogrammieren des originalen Steuergerätes scheiterte bei Toyota in der Vergangenheit daran, dass das bei den Denso-Teilen nicht vorgesehen bzw. ohne weiteres möglich war.
Beim Dieseltuning ist es ganz klar ein Handling-Vorteil wenn ich dem Kunden einfach ein Gerät schicke, dass er parallel zum OE Motorsteuergerät ansteckt.

Teillast hängt viel von Fahrbarkeit und Abgasemissionen ab. Grob gesagt: so früh wie möglich, so spät wie nötig. Das spart erstmal Sprit und macht das Auto spritzig. Dann muss man schauen, dass er nicht klopft, Übergänge sauber sind, das Abgas passt, etc. Viel ist dabei wirklich Popometer aber immer mit einem Auge auf dem Datenmonitor.
Luftfeuchte ist übrigens ein sehr einflussreicher Faktor, wo Du das gerade ansprichst.
Ich erinnere mich an ein problem was wir bei der Adaption des Corolla Compressor hatten. Wir haben hier in Deutschland auf dem Motorenprüfstand einen Datenstand geschrieben der 225 PS hatte, dabei mit ca. 2° Reserve zur Klopfgrenze. In Japan lief ein Vergleichsmotor (die Japis vertrauen ja nichts, was sie nicht selbst kopiert haben *g*), der mit genau diesem Datenstand 235 PS entwickelte, wobei aber die Klopfregelung schon etwa 6° Zündung rausregelte.

Beim Vergleich der Datenaufzeichnung viel eigentlich nur ein Wert ins Auge: die deutsche Luftfeuchte lag bei etwa 30%, die japanische bei über 90%.

Was die Oktanzahl angeht, es gibt eine Faustformel die irgendwo im Bereich von "pro Oktan mehr geht ein Grad mehr" liegen müsste. Wir haben aber feststellen müssen, das schon leichte Beimischungen von 95 Oktan zu 98 Oktan-Kraftstoffen einen erheblichen Einfluss auf die Klopfgrenze haben können. Passt wohl nicht immer...
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ami8break
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Beitrag von ami8break »

Danke Marius, für deinen ausgezeichneten Beitrag bzw Beantwortung meiner
Fragen!
lg
»Horst

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SirPaseo
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Beitrag von SirPaseo »

@Marius
Ich sehe du hast viel mit Toyota am Hut
Hast du eine MS auch in einen Toyota verbaut?
Hätte dazu nämlich paar Fragen.

MfG
Maik
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Martin Igelmann
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Noch ein Link zu piggyback

Beitrag von Martin Igelmann »

Hallo Horst,

hier noch ein Link zum Wort piggyback

http://www.randomhouse.com/wotd/index.p ... e=19960816

Grüße
Martin
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ami8break
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Beitrag von ami8break »

Martin Igelmann schrieb:

> http://www.randomhouse.com/wotd/index.p ... e=19960816

Danke für den Link Martin!
Das geht ja ordentlich an die Grundlagen. :)
lg
»Horst


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