Re: Verlauf Volllast-Zündwinkel über die Drehzahl?
Verfasst: Mo Mär 07, 2016 7:30 pm
Irgendwie sieht aber Kolben 1 und 4 an der Auslassseite bissl "abgebrannt" aus?!
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Hi, sorry dachte du hast das auf meinen Post bezogen.suzuki90 hat geschrieben:Hab geantwortet, während ihr auch geschrieben habt.
Mein Post war die ANtwort auf diese Aussage:
Muss mal heute abend schauen, ob ich da noch Daten habe von damals.ChristianAllmann hat geschrieben:und ganz wichtig, das magere Gemisch brennt schneller durch als das fettere Gemisch
Gab allerdings einen Festplattencrash und ich befürchte, da gingen die mit drauf vor 3 Jahren.
Also soweit ich weiß, kann bei so hohen Drehzahlen gar keine vernünftige Drall oder Tumbleströmung mehr entstehen. Und selbst wenn sie entsteht, macht sie unser flacher/zerklüfterer Kolben auch gleich wieder kaputt bei der Aufwärtsbewegung im Kompressionstakt.suzuki90 hat geschrieben: Aber dass ein Motorrad nur Quetschströmung hat, das denke ich nicht.
Gerade bei hohen Drehzahlen entsteht auch ohne künstliche Maßnahmen eine Tumbleströmung. Die Nutzung dieser Strömung kommt auch aus dem Rennsport.
Zumindest wenn man sich das Bild anschaut, sieht man, dass durch die Kanalgeometrie diese Strömung fast automatisch entsteht, wenn die Strömungsgeschwindigkeit im Einlasskanal und dem Ventilspalt groß genug wird. Gerade bei großen Kanalwinkeln wie beim Motorrad.
Interessante DIskussion hier!
Habe mir dazu mal noch ein paar Gedanken gemacht und berechnet.suzuki90 hat geschrieben: Das von CKP gezeigte Motorradzündkennfeld scheint aber das zu bestätigen, was ich geschrieben habe, dass die Steigerung der Strömungsgeschwindigkeiten bei höheren Drehzahlen die Flammfrontgeschwindigkeit sowie durch höhere Temps und Drücke die Flammkernbildungsphase beschleunigen und so kein früherer Zündwinkel mehr benötigt wird um maximales Drehmoment durch ideale schwerpunktlage zu erhalten.
Bei Drehzahlen über 6000 nimmt auch die Klopfneigung ab, so dass hier fast immer (mit gutem Kraftstoff) im idealen Schwerpunkt gezündet werden kann. Gerade beim Motorrad. Mit dem R6-Motor hab ich viele Stunden auf dem Prüfstand mit Indizierung verbracht mit ähnlichem Ergebnis. Zündzeitpunkt wurde ab 8000 U/min nur noch nach max. Drehmoment eingestellt. Früher zünden war klopffrei möglich, aber da lag der Schwerpunkt dann so früh, dass die Leistung wieder zurück geht. Haben so auch Kennfelder ausgefahren, die oben kaum mehr früher zünden mussten (bei 15.000 U/min) als bei 7000 U/min.
Ja die Faktoren mit Einfluss auf die Verbrennung sind mittlerweile für den Laien einfach zu gut und bis ins Detail bekannt. Für den einfachen MS nutzer, der sein Kennfeld auf der Straße einfährt reichen sicher die gängigen Faustformeln.Dominik335i hat geschrieben:Ich glaub langsam, dass die Thematik so komplex ist und so viele Faktoren mit reinspielen, dass man ohne Indizierung eh nur auf allgemeine Faustformeln setzen kann.