Jack-Lee hat geschrieben:Da ich keine Innenmessuhr im 1/1000tel mm Bereich besitze habe ich mich einer Fühlerblattlehre bedient.
Man nehme den Kolben, stecke ihn ohne Ringe in die Buchse und schaut was für Blätter noch zwischen Kolben und Wand passen. Fürs erste überprüfen tauglich.
Plastigage ist auch hochgenau, da vermisst man sich mit ner Uhr häufiger mal.
Und ich habe ihn ja gefragt warum er so hohen Öldruck hatte.. -> Pumpe halt neu, fahren selber bis 12bar bei den Rennmotoren.
Das Überdruckventil macht bei genau 6bar auf, auf Funktion getestet. Sensor war am Kopf.
Und ja, alle Laufbuchsen und alle Lagerschalen sehen sogut wie gleich aus. Alle gleich durch...
Also Kolbenspiel misst man nicht auf 1/1000mm
Da hast du ja eine Toleranz Serienmäßig von einigen 1/100mm.
Und Plastigauge ist alles andere als hochgenau!!!
Da ist ja schon jeder Bereich zum Vergleich 1-2/100mm groß!
Habe darüber auch mal mit einem sehr guten Motorenbauer gesprochen. (Hat früher für Audi in der DTM die Motoren gemacht)
Der hat auch gleich gemeint, lass es gleich sein mit Plastigauge. Inverstiere das Geld in eine ordentliche Messausrüsten.
Innenmessuhren (Also stativ + messuhr) gibts hier brauchbare schon ab 1000€ neu.
Ich habe bei mir zwar gebrauchte (Mitutoyo Stativ + Mahr Messuhr). Aber das ist einfach komplett was anderes als mit Plastigauge.
Er meinte auch, dass sie Versuche gemacht haben, bei denen die Kurbelwelle und die Pleuel 1A fixiert wurden. (Weil normal kann man die Ergebnisse von einem Hobbyschrauber beim Pleuelspiel eh vergessen. Das verdreht sich beim Anziehen nur Minimal und schon ist der Streifen viel breiter). Aber selbst bei dem komplett fixierten Versuch war der Streifen jedes mal etwas anders breit beim gleichen Pleuel, gleichem Lager etc.
Dazu habe ich auch noch so einen "Ball-Aufsatz" für die Messuhr. Damit kann man die Lagerschalen untereinander vermessen. Weil typischerweise entsprechen die nicht mal der Herstellerspezifikation.
Also bei meinem GSX-R Motor sind die immer knapp unter dem jeweiligen Toleranzbereich. Es gibt 4 Bereiche mit einer Abdeckung von glaube 5/1000mm pro Bereich
Ich habe circa 100 Lagerschalen daheim die alle vermessen sind. War ein Restbestand von einem Rennteam. Die hatten früher immer Schubladen voll mit Lagerschalen und haben auch alles mit Innenfeinmessuhr gemessen.
Sieht man auch an den Lagerschalen, dass die schon vermessen wurden.
Aber das "Ball-Gauge" für die Bügelmessschraube dient nur dazu um zu sagen: "Okay bisher hatte ich 0.0038mm Spiel mit Lagerschalen von je 1.390mm Dicke.
Ich möchte etwas mehr Spiel. Deshalb setze ich jetzt die 1,850mm Lagerschalen ein.
Die Spiel-Berechung darf man NICHT einfach nur mit Innendurchmesser KGH, Lagerschalendicke, Hauptzapfenaußendurchmesser machen. Denn die Lagerschalen stehen ja auf einer Seite (gegenüber der Ausrichtungsnut) immer etwas über. So kommt dann die Vorspannung beim Zusammenbau zustande. Und deshalb soll nicht direkt mit der Lagerschalendicke gearbeitet werden.
Der KGH-Innendurchmesser ist im Prinzip egal. Es wird die Lagerschale eingesetzt und dann gemessen. (In der Lagerschale)
Hubzapfen-Außendurchmesser an mehreren Stellen. Der jeweils höchste und niedrigste Wert wird gestrichen. Und von den restlichen Werten der Mittelwert gebildet.
Alles idealerweise bei 20°C. Das heißt die Teile sollten auch schon eine Zeit lang in dem temperierten Raum liegen.
So funktioniert das dann richtig geil. Ganz am Anfang habe ich auch mit Plastigauge gemacht. Aber jetzt mit Innenmessuhr ist es einfach 1000x besser.
Kostet nur halt viel Geld das Messequipment. Aber ich habe immer alles von Mitutoyo etc bei Ebay beobachtet. Inzwischen habe ich drei digitale 1/1000mm Mitutoyo Bügelmessschrauben.
Alle relevanten Einstellringe. Dann noch ein Endmaßsortiment. Und eben noch Mitutoyo Innenfeinmessuhr für Pleuel, und Hauptlagerschalen. Und dann noch ein Innenmessgerät für die Zylinderbohrung.
Aber wie auch schon von Luheuser richtig gesagt hat, dass mit den 12 bar ist auch totaler Quatsch.
Und auch mit neuer Pumpe hat man bei betriebswarmen Öl keine 6 Bar.
Je nach Motor und Leerlaufdrehzahl bei den Autos irgendwas um 1 bar.
Bei der Gixxer hat man beispielsweise sogar nur so 0,5bar.
Da öffnet der Serienöldruckwarnschalter auch erst bei 0,25bar. (Also erst darunter geht die Warnlampe an).
Ab ~7000 Umdrehungen wird dann der Öldruck von ~6.5bar erreicht bei dem das Überdruckventil öffnet.
Die Rennmotoren hatten hier immer die Ölpumpe anders übersetzt, damit die langsamer dreht. Da wurde dann einfach die Leerlaufdrehzahl hochgesetzt.
Dafür hatte man aber weniger Verlustleistung durch die Ölpumpe, weil die ja jetzt langsamer dreht. Und die Motoren im Rennbetrieb wurden eh nur von 9000-15.000 rpm bewegt. In dem Bereich liegt dann auch mit der langsamen Übersetzung immer der max. Öldruck an.
Ich kenne jetzt leider den genauen Ölkreislauf von deinem Motor nicht. Aber wenn der Sensor am Kopf sitzt ist normal schon komisch.
Weil wenn im Kopf etwas verstopft wäre, dann wären ja eher die Nockenwellen trocken gelaufen. Aber Haupt/Pleuellager und Kolbenkühldüse hätten noch was rausgelassen.
Und somit auch weniger als 6 bar Öldruck bei warmen Öl.
Und dann wäre es wahrscheinlich nicht zu den Schäden gekommen (außer Spiel ist wirklich überhaupt keins vorhanden)
Und wenn in der Hauptgallerie was dicht wäre, dann wäre es ja unwahrscheinlich dass trotzdem 6 bar angezeigt werden. Weil dann müsste ja auch der Kopf zu sein.