Hm in meinen Augen eher die falsche Richtung der Denkweise.OezyB hat geschrieben:Da ich aktuell kein verstellbares Nockenwellenrad verbaut habe, und der Block und Kopf geplant wurden, ist die Nockenwelle ein wenig verdreht, und zwar richtung früh. Das ist zwar gut für gutes Ansprechverhalten und Drehmoment untenrum, aber meiner Meinung nach auch die Ursache für meinen hohen Abgasgegendruck, da die Auslassventile ja früher öffnen (vor UT) und somit ein "wenig" Verbrennungsdruck aus dem Arbeitstakt in den Krümmer lassen und den Lader anfeuern.
Denn Abgasgegendruck der stört, entsteht hinter dem Turbolader. Höherer Abgasgegendruck (zum Beispiel wegen einem zu kleinen Auspuff/Kat) verringert den Druckabfall über den Turbolader und somit die Turbinen- und also auch die Verdichterleistung.
Wenn nach deiner Rechnung das Auslassventil eher öffnet und so Verbrennungsdruck in den Krümmer lässt, dann verlierst du zwar einerseits etwas Leistung, da du Druck aus dem Zylinder lässt, mit dem man noch den Kolben nach unten bewegen könnte, andererseits erhöhst du den Krümmerdruck und vor allem die kinetische Abgasenergie, die dem Turbo zur Verfügung steht. Gerade mit Stoßaufladungskümmer sollte so eher ein höherer Ladedruck anstehen.
Wenn nicht der gewünschte Ladedruck anliegt, dann ist das ja immer ein Zeichen von zu wenig Turbinenleistung und die holt sich der Turbolader eben aus dem Abgas. Zum Teil aus der kinetischen Energie (wenn der Krümmer dazu passt) zum Teil aus der Druckdifferenz vor/hinter dem Turbo.
Wenn also sicher die Wastegates noch komplett geschlossen sind und trotzdem Ladedruck fehlt, dann müsste man sich eher Gedanken um Krümmer und Turbolader machen. Das wird ja aber passen. Also würde ich die Wastegates nochmal sehr genau untersuchen...